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2013: Sicherung und Festigung Epitaph (Hauptmarkt 17)

Sicherung und Festigung Epitaph
Sicherung und Festigung Epitaph
Die Restaurierungsarbeiten sind nun abgeschlossen

In der Ausgabe 11 des Friedenskuss im Juni 2012 berichteten wir über die Sandsteinplatte, welche im August 2011 als Abdeckung auf dem Leinakanal bei Schachtarbeiten gefunden wurde und mit Hilfe Ihrer Spende restauriert und aufgestellt werden sollte.

Die Restaurierungsarbeiten sind nun abgeschlossen und die Aufstellung der Platte in der Toreinfahrt des Lucas-Cranach-Hauses (Hauptmarkt 17) erfolgte im Mai dieses Jahres.

Nun sind auch einige neue Details über dieses geheimnisvolle Epitaph bekannt geworden: Es handelt sich bei den abgebildeten Personen um die Frau Anna Dorothea Kötzschauer, geb.Mattenburgin. Sie stammte aus einem Haus am Hauptmarkt und wuchs in gut bürgerlichen Verhältnissen auf.

 

Mit 16 Jahren heiratete sie den fürstlich sächsischen Küchenschreiber Valentin Kötzschauer, welcher ebenfalls auf der Grabplatte abgebildet ist.

 

Sie gebar 4 Söhne und 4 Töchter, wobei davon auszugehen ist, dass sie bei der Geburt der letzten Tochter gemeinsam mit dieser zu Tode kam, denn auf der Grabplatte sind vier Söhne und drei Töchter abgebildet.

 

Sie ist nur 30 Jahre alt geworden.


Außerdem ergaben die Forschungen nun, dass diese Grabplatte wohl vom Friedhof I vor dem Brühler Tore stammt, dort stand bis zum Jahr 1874 die St. Catherinen/Garnisonskirche.

Der Erhaltungszustand und die Größe der Platte lassen auf einen Standort im Inneren der Kirche schließen, wo normalerweise nur die Wohlhabenden der Stadt ihren Platz fanden.

Da das Gelände des Friedhofes und der Kirche für den Bau der Arnoldischule und des Stadtbades benötigt wurde, musste es 1911 beräumt werden. Die dort vorhandenen Grabplatten wurden den Nachkommen der Verstorbenen angeboten und wenn diese sich nicht meldeten oder kein Interesse hatten, wurden die Platten zweckentfremdet verkauft.

 

Dass diese Grabplatte nun wiedergefunden wurde und uns eine so interessante Familiengeschichte erzählen kann, ist großes Glück und ein wertvolles Zeugnis Gothaer Geschichte. Sie ist seit Mai in der Toreinfahrt am Hauptmarkt öffentlich sichtbar angebracht, eine Tafel mit einer Erklärung folgt nun.


Höhe der Fördersumme: 3.000,00 Euro