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Kulturpreis "Der Friedenstein"

Der internationalen Preis "Der Friedenstein"

Verleihung des internationalen Preises „Der Friedenstein“

 

Seit 1997 wird durch die Kulturstiftung Gotha der internationale Preis "Der Friedenstein" vergeben.

 

Mit diesem Preis werden Persönlichkeiten geehrt und ausgezeichnet, die besondere und herausragende Verdienste um die Erhaltung und Förderung des Weltfriedens und den friedlichen Ausgleich sowie die Verständigung unter den Völkern erworben haben.

 

Darüber hinaus können Persönlichkeiten, die überragende Verdienste um die

Erhaltung und Förderung von Kunst und Kultur oder um die Wissenschaften sowie in der Forschung erworben haben, mit dem Preis "Der Friedenstein" geehrt werden.

"Der Friedenstein" wurde in Form eines Steines überreicht, dessen Ansichtsseite das Schloss Friedenstein zeigt. Seit 2008 wurde der Preis umgestaltet. Es handelt sich nun um einen Stein mit einer Glasplatte, in die das Schloss Friedenstein sowie der Name des Preisträgers eingraviert sind. Dotiert ist der Preis mit einem Förderbetrag von 5.000,00 Euro.

 

 

Bisherige Preisträger:

2022 Anne Burghardt

Anne Burghardt erhält den Friedenstein-Preis 2022

Am 05.05.2022 wurde der Kulturpreis „Der Friedenstein“ an die estnische Theologin Dr. Anne Burghardt, erste Frau als Generalsekretärin an der Spitze des Lutherischen Weltbundes verliehen. In dem Jahr, in dem die Residenzstadt Gotha, der Martin Luther den Namen „Meine göttliche Stadt“ gab, das Jubiläum 500 Jahre Reformation begeht, wird eine Frau von einer der weltweit größten Organisationen für christliche Nächstenliebe, Zusammenhalt der Gesellschaft und Frieden mit dem Preis geehrt.
Bereits zum zehnten Male verleiht die Kulturstiftung Gotha diesen Preis im Rhythmus von zwei Jahren.

Die europäische Theologin hat seit November als erste Frau den Vorsitz als Generalsekretärin im Lutherischen Weltbund übernommen, welcher in diesem Jahr sein 75-jähriges Jubiläum begeht. Die Stadt Gotha begeht in diesem Jahr ebenfalls ein Jubiläum – 500 Jahre Reformation in Gotha.
Frau Burghardt ist als estnische Theologin weltumspannend aktiv und vereint Millionen Menschen weltweit. Sie ist eine ausgewiesene Expertin in Theologie und setzt sich für Ökumene und internationale Beziehungen ein. Sie sagte einmal: „Meines Erachtens gehört es zu den zentralen Aufgaben der Kirche, dass man die drei altkirchlichen Dimensionen immer wahrnimmt: Kerygma, Liturgia, Diakonia, also: die Verkündigung des Evangeliums, Gottesdienst und Gebet sowie Dienst am Mitmenschen.“ Hier wird schon deutlich wie wichtig ihr das Miteinander der Menschen ist.
Der Preis „Der Friedenstein“ wird an Sie verliehen und setzt damit ein Zeichen zur Vereinigung Estlands und Deutschlands sowie ein sichtbares Zeichen für die Bedeutung des Glaubens in Zeiten wo Glauben und Hoffnung schwinden.

Mit Anne Burghardt wird der Friedenstein – an die erste Frau an der Spitze des Lutherischen Weltbundes, an die erste Repräsentantin Mittel- und Osteuropas im Lutherischen Weltbund - erstmals wird der Preis „Der Friedenstein“ nach Estland verliehen und erstmals an eine Theologin. Die Laudatio hielt Landesbischof Friedrich Kramer.

2020 Prof. Dr. Alexander Kluge

2020 Prof. Dr. Alexander Kluge

Mit dem "FRIEDENSTEIN 2020" ausgezeichnet wurde der 1932 im sachsen-anhaltinischen Halberstadt geborene Alexander Kluge, der zu den klügsten Gelehrten Deutschlands und renommiertesten Filmemachern gehört. Rund 60 Kurz- und Spielfilme, unzählige Bücher und eine ständige Einmischung in aktuelle Entwicklungen machten den Intellektuellen zu einer führenden Stimme im deutschen Mediengeschäft.

 

Immer wieder setzte er sich dabei mit Krieg, Leid und der Not der Menschen auseinander –  Entwicklungen, die zu Armut im Magen, im Geist und im Miteinander führen.

 

Er gilt als Mitbegründer des "Neuen Deutschen Films", der in den sechziger und siebziger Jahren die Medienlandschaft der alten Bundesrepublik revolutionierte und neben ihm große Namen wie Rainer Werner Fassbinder, Edgar Reitz oder den in Georgenthal geborenen Regisseur Werner Schröter hervorbrachte.

 

Er selbst, aus dem Osten Deutschlands stammend, machte nie einen Hehl aus seiner Liebe zur Heimat und bekannte sich gern dazu in dem er schildert: "...das es in meinem Leben sechs Monate Zeitgeschichte gab, die mich charakterlich zurechtgerückt und mich prägten."

Diese Zeit war im Jahr 1938 gekommen, als er mit seiner Mutter in Gotha Wohnung bezog und in der Reyherschule zu Gotha seine Schuleinführung erlebte.

 

Alexander Kluge ist damit der erste Friedenstein-Preisträger, der einen direkten Bezug zum Verleihungsort Gotha besitzt.

 

In seinem Aufsatz "Lesen und Schreiben lernen. Buchstaben des Lebens" fasst er seine Kindheit in Gotha mit den Worten

zusammen: "Was ist wirklich in diesen Tagen? Die Großbuchstabender Zeitgeschichte... solches Schreiben lernen in Gotha hat mich geprägt."

Wen die Kindheit und Prägung in Gotha dazu führt, dass er Rechtswissenschaften, Geschichte und Kirchenmusik studiert,

wer von Theodor W. Adorno geschätzt wird, bei Filmlegende Fritz Lang seine ersten Filmarbeiten beginnt, als junger Berufseinsteiger mit dem "Oberhausener Manifest" die Filmwelt wachrüttelt, seit mehr als einem halben Jahrhundert Wissen im Rahmen von Professuren an neue Generationen weitergibt, mit dem Neuen Deutschen Film den jungen Filmschaffenden Deutschlands einen Platz im internationalen Maßstab erobert, dieser Mann, ist ein "Autor des Jahrhunderts", ein "Zeitzeuge des ständigen Wandels", ein "Botschafter friedlicher Ideen", eben ein FRIEDENSTEIN-PREISTRÄGER 2020. Glückwunsch an Prof. Dr. Alexander Kluge.

Prof. Dr. Alexander Kluge wurde am 19. September 2020 in der Schlosskirche des Schlosses Friedenstein in Gotha im Rahmen einer Festveranstaltung im Beisein der Mitglieder und einigen wenigen Spendern der Kulturstiftung Gotha mit dem Kulturpreis der Kulturstiftung Gotha "Der Friedenstein 2020" ausgezeichnet.


Anschließend wurde dem Geehrten der Preis, welcher aus einem Sandsteinsockel mit einer aufgesetzten Glasplatte mit Gravur des Schlosses Friedenstein und dem Namen des Preisträgers besteht sowie eine Urkunde der Kulturstiftung Gotha übergeben.

2018 Dr. Heinz Fischer

2018 Dr. Heinz Fischer

Dr. Heinz Fischer wird mit FRIEDENSTEIN 2018 geehrt

 

Langjähriger österreichischer Bundespräsident empfängt Ehrung der Stiftung

Die Kulturstiftung Gotha verleiht seit dem Jahr 1998 den Kulturpreis „Der Friedenstein“ an Persönlichkeiten, die sich besondere Verdienste um den Frieden und das soziale Miteinander in der Welt erworben haben. Auf einstimmigen Vorschlag der Gremien der Stiftung wird DER FRIEDENSTEIN 2018 an den ehemaligen österreichischen Staatspräsidenten Dr. Heinz Fischer verliehen werden.

 

Die Stiftung würdigt damit den Einsatz von Bundespräsident a. D. Dr. Heinz Fischer für den Frieden in Europa besonders im

Kontext, dass vor 100 Jahren der 1. Weltkrieg zu Ende ging, der als Urkatastrophe des Jahrhunderts in der österreichischen

Geschichte seinen Anfang nahm und zum Ende der jahrhundertealten Monarchie führte.

100 Jahre Republik Österreich ist ein europäischer Impuls, den es im Jahr 2018 besonders zu würdigen gilt. Dr. Heinz Fischer ist bekannt für seinen weltumspannenden Friedensdialog und sein Engagement sowie seine Gabe für Konsens und Kooperation.

 

Dies soll mit der Auszeichnung mit dem Preis „Der Friedenstein“ ganz besonders hervorgehoben werden.

Mit seinen bisherigen Preisträgern genießt „Der Friedenstein“ internationale Anerkennung, so zählen zu den Geehrten der Chinese Wei Jingsheng (1998), der Weltbürger Prof. Kurt Masur (2000), die Russin Walentina Tereschkowa (2008), der Deutsche Hermann Huber (2010), die Österreicher Almaz und Karl-Heinz Böhm (2012) sowie 2014 Königin Silvia von Schweden und 2016 die Hymne „Über sieben Brücken musst du gehen“ mit den Erstinterpreten der Gruppe Karat, dem Texter Prof. Helmut Richter und dem

Komponisten Ulrich Swillms.

Bundespräsident a.D. Dr. Heinz Fischer hat die Auszeichnung mit großer Freude angenommen und wird am Donnerstag, dem 19. April 2018 nach Gotha kommen, um im Festsaal des Schlosses Friedenstein die Auszeichnung in Empfang zu nehmen.

Es ist für die Stadt Gotha eine große Auszeichnung, dass aus Freundschaft zu Dr. Heinz Fischer eine Persönlichkeit als Laudator gewonnen werden konnte, der selbst internationales Ansehen genießt. Festredner für den Friedensteinpreisträger 2018 ist Bundespräsident a. D. Joachim Gauck, der mit dieser Visite gleichzeitig der Stadt Gotha einen offiziellen Besuch abstatten wird.

2016 Das Lied "Über sieben Brücken mußt Du gehn"

Die Gruppe "KARAT" mit dem FriedensteinZum siebten Male verlieh die Kulturstiftung Gotha ihren internationalen Kulturpreis mit dem großen Namen "Der Friedenstein".

 

"Wir werden dem gespaltenen Europa einen Preisträger schenken, wie er 2016 nicht besser und sinnstiftender sein könnte", Worte des Vorstandsvorsitzenden Knut Kreuch, bei der Vorstellung des diesjährigen Preises.


Warum 2016 erstmals ein Lied und damit ein Ereignis geehrt werden, erklären der Stiftungsratsvorsitzende Knut Kreuch und der Stiftungsbeiratsvorsitzende Dr. Edgar Jannott: "Das Lied 'Über sieben Brücken musst du gehen' steht, auch vier Jahrzehnte nach seiner Entstehung, für die Hoffnung einer jungen Generation in Deutschland und Europa, ein Ziel zu erreichen, bei dem es gilt über Brücken zu gehen, neue Ufer zu erklimmen und dabei Erfolge und dunkle Jahre zu überstehen.

 

Erstmals 1978 von der deutschen Popgruppe 'Karat' gesungen, eroberte das Lied schnell ganz Europa und durch die Interpretation von Peter Maffay wurde es zum Millionenerfolg.

 

1975 entstanden, hat dieses Lied als einziger in beiden Teilen Deutschlands gesungener Titel, in den Zeiten der Friedlichen Revolution den Menschen Hoffnung gegeben.

 

Die Zahl '7' hat dabei besondere Wirkung erzielt. So waren es von der Öffnung des Grenzzaunes in Ungarn im August 1989 bis zur ersten freien Volkskammerwahl im März 1990 in der DDR sieben Monate und von dieser Wahl sollten wieder sieben Monate vergehen, bis zur Einheit Deutschlands am 3. Oktober 1990.

Geehrt worden mit dem Preis "Der Friedenstein" im Jahr 2016 drei Preisträger.

 

Schöpfer des Textes ist der Leipziger Pädagoge, Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Prof. Helmut Richter, der die Rockballade im Jahre 1977 schuf und darin die gescheiterte Liebesbeziehung des Polen Jerzy und der deutschen Gitta erzählt. Ulrich (Ed) Swillms, der Keyboarder der Gruppe "Karat", vertonte das Lied und schuf die unvergängliche Melodie, die jeder Deutsche mitsummen kann und die im Musikunterricht der Schulen behandelt wird. Am 30. April 1978 erlebte das Lied, gesungen von der Gruppe KARAT, im gleichnamigen Film des Fernsehens der DDR seine Premiere und trat seinen bis heute anhaltenden Siegeszug an.

"Nirgends wird europäische Geschichte so plastisch erlebbar, wie in der Historie dieses Liedes", schwärmt Dr. Edgar Jannott.

 

"Da bildet die Liebe zwischen einem Polen und einer Deutschen, die in den Trümmern gemeinsamer Geschichte scheitert, den Grundtenor der Ballade des Friedens und dann lassen Texter und Komponist ihre Zuhörer durch die Asche deutscher Teilung gehen, in der Hoffnung einmal den hellen Schein zu erleben.

 

Und sie schaffen es!", so der umtriebige Gothaer Ehrenbürger.

Die Gruppe "KARAT", Prof Helmut Richter und Ulrich (Ed) Swillms wurden am 28. Juni 2016 im Rahmen einer Festveranstaltung mit allen Freunden und Spendern der Kulturstiftung Gotha mit dem "Der Friedenstein" in der Schlosskirche auf Schloss Friedenstein zu Gotha geehrt.

2014 Königin Silvia von Schweden

2014 Königin Silvia von Schweden

Königin Silvia von Schweden hat eine besondere Beziehung zu Gotha,denn ihr Mann, König Carl XVI. Gustaf von Schweden ist der Vetter des Vorstandsmitglieds der Kulturstiftung Gotha, Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha.

 

Somit ist sie direkt mit dem Gothaer Herzogshaus verwandtschaftlich verbunden.
 

Außerdem engagiert sich Königin Silvia von Schweden schon viele Jahre sozial in Schweden, Deutschland und der ganzen Welt.

 

Dies wurde unter anderem durch ihr Engagement im Behindertensport sowie mit der 1999 gemeinsam mit 14 weiteren Mitgliedern gegründeten "World Childhood Foundation" deutlich.

 

Ziel der Stiftung ist es, gefährdeten, bedürftigen und ausgebeuteten Kindern in Deutschland und der ganzen Welt ein besseres und sorgenfreies Leben zu ermöglichen.

Hierfür werden viele Hilfsprojekte unterstützt und gefördert.

Königin Silvia von Schweden wurde am 7. April 2014 im Rahmen einer Festveranstaltung mit allen Freunden und Spendern der Kulturstiftung Gotha mit dem "Friedenstein" geehrt.

 

Die Mitglieder der Kulturstiftung Gotha haben zum sechsten Mal einen Preisträger für den Kulturpreis der Stiftung ausgewählt und folgen so der Idee des Vorstandsvorsitzenden der Stiftung und Oberbürgermeister der Stadt Gotha, Knut Kreuch, diesen im regelmäßigen Abstand von zwei Jahren zu verleihen.

2012 Almaz und Karlheinz Böhm

2012 Almaz und Karlheinz Böhm

Gotha und Äthiopien sind eine untrennbare Einheit, denn schon Herzog Ernst der Fromme ermöglichte äthiopischen Forschern Studienreisen an seinen Hof, holte den äthiopischen GelehrtenAbba Gregorius in die Stadt, in der das erste Sprachenlehrbuch in amharisch herausgegeben worden ist,das von 1650 bis 1952 Gültigkeit besaß.

 

Später folgte Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gothaden Spuren seines Vorfahren und nahm Tiervater Alfred Brehm sowie den Schriftsteller Friedrich Gerstäcker mit auf seine Forschungsreisen.

 

Die Ausstellung "Elefantastisch" im Schloss Friedenstein legt davon zurzeit Zeugnis ab.

Karlheinz und Almaz Böhm erhalten den Friedenstein für ihr Lebenswerk, 1981 wettete Karlheinz Böhm in der ZDF-Sendung

"Wetten, dass...?", dass "nicht jeder dritte Zuschauer eine Mark, einen Franken oder sieben Schilling für die notleidenden

Menschen in der Sahelzone spendet".

 

Karlheinz Böhm gewann die Wette und flog mit den in der Wette gewonnenen 1,2 Mio. DM im Oktober 1981 nach Äthiopien um den Menschen dort zu helfen. Er besuchte dort ein Flüchtlingslager mit etwa 1.500 Halbnomaden des Stammes der Hauiwa in Babile / Ost-Äthiopien.

 

Gemeinsam mit ihnen startete er das erste Hilfsprojekt im ungefähr 30 km entfernten Erer-Tal, wo die Flüchtlinge nach diesem Start in vier neue Dörfer siedeln und eine neue Heimat finden konnten.

Nach Deutschland zurückgekehrt gründete er am 13. November 1981 die Hilfsorganisation "Menschen für Menschen".

Heute betreibt "Menschen für Menschen" in neun Regionen Äthiopiens eine Vielzahl von langfristig angelegten Projekten z. B. landwirtschaftliche und agro-ökologische Projekte, den Bau von Brunnen, den Bau von Mädchenwohnheimen und Schulen, den Ausbau des Gesundheitswesens und immer intensiver auch Ausbildungsprogramme und aufklärende Maßnahmen zur

Besserstellung der Frauen in der Gesellschaft.

 

Inzwischen sind 76.186 MitarbeiterInnen (darunter fünf Europäer) hauptberuflich in Äthiopien im Einsatz, um diese Projekte zu

betreuen und voran zu treiben. Damit haben 756 Menschen der Region auch einen Arbeitsplatz gefunden.

In Europa unterstützen über 400 ehrenamtliche MitarbeiterInnen die Aktivitäten von "Menschen für Menschen" zusätzlich. Nur so ist es möglich, mit einem sehr geringen Aufwand für Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit ein Maximum an Hilfe für die

Menschen in Äthiopien zu erreichen.

Seit 1981 ist Menschen für Menschen unter der Leitung von Karlheinz Böhm in Äthiopien aktiv. Seitdem konnten die

Lebensbedingungen für 4,6 Millionen Menschen verbessert werden.

Alt-Bundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog sagte nach einem Besuch im Februar 1996 "Im Erer-Tal wurde mir sehr deutlich vor Augen geführt, was der Wille und Wagemut eines Einzelnen vermag und zu welch vorzeigbaren Ergebnissen Karlheinz Böhms

Engagement führte."

Der heute 84-jährige Karlheinz Böhm lebt seit Gründung seiner Stiftung mehrere Monate pro Jahr unter einfachsten Bedingungen in Äthiopien. In der restlichen Zeit des Jahres nimmt er in Deutschland Medientermine und Vorträge wahr, um auf die Arbeit seiner Stiftung aufmerksam zu machen.

 

Er arbeitet seit fast 25 Jahren ehrenamtlich, ohne Gehalt oder Honorar. "Als Motivation dient mir das kleine Wort WUT", erklärt Böhm, "Wut über die ungerechte und menschenverachtende Diskrepanz zwischen Arm und Reich."

Seine Ehefrau Almaz Böhm (46 Jahre) unterstützt die Arbeit ihres Mannes mit großem Engagement und persönlichem Einsatz sowohl in Äthiopien als auch in Deutschland. Seit 1995 ist sie Mitglied der Stiftung und im Jahr 1999 wurde sie einstimmig zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt und war von 2004 - 2008 Stiftungsratsvorsitzende. Seit 2008 war sie geschäftsführende Vorsitzende der Stiftung, im November 2011 ist Almaz Böhm vom Vorstand der Stiftung zur Vorsitzenden berufen worden. Karlheinz Böhm ist Ehrenvorsitzender und steht seiner Frau als engster Berater zur Seite.

Die Gründer der Stiftung "Menschen für Menschen" Karlheinz Böhm und seine Frau Almaz Böhm sollen mit dem Preis

"Der Friedenstein" geehrt werden.

Diese Auszeichnung soll die Stiftungsgründer Karlheinz Böhm und Frau Almaz Böhm ehren, ihr Lebenswerk die Stiftung "Menschen für Menschen" würdigen und der Öffentlichkeit noch einmal bewusst machen.

 

Diese würdige Ehrung stärkt durch die Öffentlichkeitswirkung zugleich die Bedeutung des Friedensteinpreises von Gotha.

2010 Hermann Huber

2010 Hermann Huber

Die "Prager Botschaft" wurde im Jahre 1989 zur Fackel der Fluchtwelle. Tausende Deutsche aus der DDR strömten in die Botschaft, überwanden die Zäune und lebten unter schwierigsten Bedingungen bis zu dem Tag, als Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher ihnen bekannt gab, dass sie ausreisen dürfen.


In den Tagen vom Herbst 1989 hat sich Botschafter  Hermann Huber als "Manager des Lebens auf der Flucht" erwiesen, hat Menschen im geteilten Deutschland mit seiner Botschaft ein Symbol der Freiheit und Sicherheit geschaffen. Es ist seine Lebensleistung, dass keine tschechischen Truppen die Flüchtlinge hinderten und dass es nicht zu gewaltsamen Ausschreitungen kam.

 

Er organisierte das Zusammenleben auf engstem Raume, versorgte unter schwierigsten Bedingungen tausende Menschen.

 

Unvorstellbar, welche Leistung dazu gehörte, die sanitären Bedingungen für Tausende zu schaffen.

 

Huber, der den Prager Frühling 1968 in Prag erlebte, hat eindringlich an den Westen appelliert, Hilfe zu leisten und dafür Sorge zu tragen, dass nie wieder deutsche und sowjetische Truppen in der Tschechoslowakei einmarschieren.

Die "Prager Botschaft" wurde durch die großartige Leistung von Hermann Huber ein wichtiger Baustein, der zum Zusammenbruch des sozialistischen Weltsystems führte und damit den Weg zur Einheit Deutschlands ebnete.

2008 Dr. Dr. Walentina Tereschkowa

2008 Dr. Dr. Walentina Tereschkowa

In der Residenzstadt Gotha fand vor 210 Jahren der erste astronomische Kongress der Welt statt. Im Jahre 1798 begann somit in Gotha ein wichtiges Kapitel zur Erforschung der Welt und des Weltalls. Mit der ersten deutschen Sternwarte, der Ausbildung

berühmter Wissenschaftler und Naturforscher, der Herausgabe wissenschaftlicher Arbeiten zur Erforschung der Erde durch den Verlag Justus Perthes hat die Stadt Gotha im 19. und 20. Jahrhundert Weltruhm erlangt. Die Grundlage der bemannten Raumfahrt und die Möglichkeit der Sternerkundung, gehen somit auch auf Forschungen zurück, die einst von Gothaer Wissenschaftlern begonnen worden sind.

Um in dieser Tradition Brücken in die Zukunft zu bauen, ist es eine hohe Ehre für die Stiftung, dass Walentina Tereschkowa, mit dem Preis "Der Friedenstein" ausgezeichnet wurde. Sie umrundete mit dem Raumschiff Wostok 6 vom 16. bis 19. Juni 1963 genau 49mal die Erde, sie war damit 2 Tage, 22 Stunden und 50 Minuten im All. Mit diesem Raumflug war Walentina Tereschkowa die erste Frau im Weltall.

Walentina Tereschkowa hat sich herausragende Verdienste in der bemannten Raumfahrt und der friedlichen Erforschung des Weltalls erworben. Sie ist Vizepräsidentin der Moskauer DUMA und von Präsident Putin im Jahre 1994 zur Leiterin des "Russischen Zentrums für internationale kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit" berufen worden.

 

Seit 1997 ist sie wissenschaftliche Leiterin des Juri-Gagarin Kosmonauten Training Centers. Walentina Tereschkowa ist eine international geschätzte Persönlichkeit, deren epochales Lebenswerk in der bemannten Raumfahrt, ihre Vorreiterrolle als Wissenschaftlerin mit über 50 wissenschaftlichen Arbeiten sowie ihre internationale Arbeit, in der sie als Botschafterin der Völkerverständigung mit Vorträgen in vielen Ländern der Erde unterwegs ist, es verdienen, dass sie mit dem Preis

"Der Friedenstein" geehrt wurde.

2001 Prof. Kurt Masur

2001 Prof. Kurt Masur

Im Herbst 1989 wurde der international hoch anerkannte Künstler Kurt Masur zum "Politiker wider Willen". Der Dirigent hatte in den entscheidenden Phasen des Wendeherbstes protestierenden Bürgern in den Räumen des Leipziger Gewandhauses ein Forum gegeben, auf dem erstmals konkrete gesellschaftliche Probleme öffentlich diskutiert werden konnten. Vor allem sein Aufruf zur Gewaltlosigkeit am 9. Oktober 1989 trug dazu bei, dass eine Katastrophe verhindert wurde.

Der Ministerpräsident des Landes Thüringen und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der GOTHAER KULTURSTIFTUNG, Dr. Bernhard Vogel, sprach deshalb in seiner Laudatio auch vom "Retter von Leipzig".

 

Bis heute versteht sich Prof. Kurt Masur als Mittler der Verständigung und Versöhnung. Das Preisgeld stellte er dem "Musikfest für Verständigung" in Breslau zur Verfügung.

1998 Wei Jingsheng

1998 Wei Jingsheng

Mit dem erstmals verliehenen Preis "Der Friedenstein" wurde der Vater der Demokratiebewegung in China Wei Jingsheng geehrt.

 

Für seine kompromisslose Haltung verurteilte das chinesische Regime den 48-jährigen Menschenrechtler zu insgesamt 18 Jahren Haft, die er als politischer Gefangener in Arbeitslagern und Gefängnissen verbringen musste, bevor er 1997 auf internationalen Druck hin in die USA abgeschoben wurde.

 

Auch von Amerika aus macht Wei Jingsheng unermüdlich und kompromisslos auf die demokratischen Defizite in China aufmerksam. Dabei zielt  Wei Jingshengs Anliegen nicht nur auf die Belange des chinesischen Volkes, sondern sein Wort ist Auftrag an alle Menschen auf der Welt, sich für Frieden, Demokratie und

Verwirklichung der Menschenrechte einzusetzen.