Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

2014: "Nicht gezeichnete Momente" - Bilder der Gothaer Geschichte

2014: "Nicht gezeichnete Momente" - Bilder der Gothaer Geschichte
… oder die ungezeichneten Momente der Weltgeschichte
 

Ging es Ihnen auch schon einmal so: Sie lesen ein Buch und haben sofort ein Bild vor Augen. Doch nirgendwo ist dieses Bild in einem Museum oder gar in einem Buch zu finden. In unserer so sehr auf Bilder spezialisierten Gesellschaft, in der Menschen nicht mehr miteinander reden, sondern sich "antwittern", ist es deshalb besonders bedeutsam, dass wir Bilder erhalten, um uns vorzustellen, was in Zahlen und

Wörtern geschrieben steht.

Welches Bild haben Sie vor Augen, wenn Sie an die Heilige Elisabeth oder an den Sängerkrieg auf der Wartburg denken?

 

Natürlich sehen Sie die Fresken, die Moritz von Schwind 700 Jahre nach dem Ereignis auf der Wartburg schuf. Kein Bild würde an den zweibeweibten Grafen von Gleichen erinnern, hätte ihn nicht Eduard Fiedler aus Erfurt Anfang des 20. Jahrhunderts auf Leinwand gebannt.

 

Fazit: Wir brauchen Bilder, um unsere Geschichte erlebbar zu machen.

Wäre es nicht toll, ein Bild zu besitzen, wie die Heilige Elisabeth gerade in Gotha ihr erstes deutsches Hospital gründet oder wie Kaiser Karl der Große sieben Bauern Land zu Höfen am Fluss des guten Wassers übergibt?

 

Gern hätte ich ein Bild vor Augen, wie Herzog Ernst der Fromme den Grundstein zu Schloss Friedenstein legt oder Johanna Spyri das erste Exemplar ihres Kinderbuches „Heidi“ in den Händen hält.

 

Findige Wassermeister schufen mit dem Leinakanal den ersten künstlichen Wasserlauf Mitteldeutschlands, Martin Luther begann in Gotha seine Karriere, Lucas Cranach fand in der Stadt seine große Liebe, die erste deutsche Schulpflicht brachte Bildung nach Europa, die Äthiopistik stieg hier zur Wissenschaft Afrikas auf und der erste englische Garten des Kontinents entstand 1736 in Gotha.

 

Alle diese Momente der Weltgeschichte haben eines gemeinsam – es gibt kein Bild von diesen Ereignissen, kein Gemälde oder gar ein Foto.

 

Das muss sich ändern, denn mit Bildern pflastert der Mutige den Weg in der nachhaltigen Geschichtsschreibung.

Die Kulturstiftung Gotha will deshalb mit ihrer fördernden Hilfe ein Kunststipendium vergeben, um einer außergewöhnlichen Künstlerin für ein Jahr den Lebensunterhalt zu sichern und Bilder für die Nachwelt zu schaffen. Die Stiftung Schloss Friedenstein ist bereits von dieser Idee begeistert und ich hoffe, wir schaffen es mit Ihrer Hilfe, für Natalia Schmidt eine künstlerisch herausfordernde und Leben erfüllende Betätigung zu schaffen.

Natalia Schmidt ist Buchillustratorin. Ihre Arbeit wird national und international geschätzt, doch niemand will ihr einen Arbeitsplatz geben - ihre Arbeiten jedoch nimmt jeder gern. Sie illustrierte Kinderbücher wie "Der Zirbelkönig".

 

Die Gothaer Kurd-Laßwitz-Stipendiatin Ursula Muhr schuf einen Museumsführer für Kinder und ist die Schöpferin der prächtigen Galerie verdienstvoller Bürger im Gothaer Rathaus.

Was sie kann, zeigt das Bild "Der Kniefall von Gotha". Es war nicht nur Königin Luise von Preußen, die vor Kaiser Napoleon das Haupt beugte, auch die Frau des Gothaer Verlegers Rudolph Zacharias Becker warf sich am 29. April 1813 dem Allmächtigen vor der Friedrichskirche in Gotha zu Füßen und konnte dank der Fürsprache von Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg die einjährige Inhaftierung ihres Mannes in Magdeburg beenden.

 

Becker war nicht nur Verleger, er zählt zu den ersten großen Demokraten Deutschlands. Dass heute jeder bildlich verstehen kann, wie der Kniefall von Gotha die Welt veränderte, ist Natalia Schmidt zu verdanken, denn ihr Bild verdeutlicht anschaulich deutsche Geschichte.

Helfen Sie mit Ihrer Spende, die Gothaer Momente der deutschen Geschichte im Bild festzuhalten. Schon in einem Jahr werden Sie verzaubert sein, wie jeder Euro hilft, dem Geschichtsbild Gothas nicht nur Buchstaben, sondern vor allem Farbe und Frische zu geben.


Höhe der Fördersumme:  20.000 Euro